Die Landschaftspflege für den Naturschutzbund Gruppe Heilbronn (NABU) ist ein regelmäßiges Projekt von Gardencare. Wir sind selbst Mitglieder und freuen uns, dass wir mit unserem spezifischen Know-how und unserer professionellen Ausrüstung diese wichtige Arbeit unterstützen können.
Hier stellen wir das Projekt , Kopfweiden` neben dem Köpferbach im Naturschutzgebiet Köpfertal in Heilbronn auf einem Feuchtbiotop des NABU vor.
Im Spätwinter, ca. Mitte Februar, bevor Grasfrösche, Erdkröten und andere Amphibien aus der Winterruhe erwachen und mit der Wanderung zu ihren Laichplätzen beginnen, ist der richtige Zeitpunkt für die Pflegemaßnahmen.

Zu früh greifen wir nicht in das Biotop ein, um nicht die Amphibien in ihrer Überwinterung zu stören. Die Pflegearbeiten werden zügig erledigt, da es in dieser Zeit häufig zu plötzlichen Überflutungen des Feuchtbiotops kommen kann und die Arbeiten schwer behindern würde.

Eine regelmäßige Pflege der Kopfweidenfeuchtwiese ist erforderlich, weil andernfalls stark wuchernde Pflanzen und Gehölze Überhand nehmen und andere Pflanzen verdrängen würden.

Denn in diesem Biotop finden wir auch andere naturnahe Pflanzen, wie zum Beispiel Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus), schwarzer Holunder (Sambucus nigra), Haselnuss (Corylus avellana), Gemeine Schneeball (Viburnum opulus), Traubenkirsche (Prunus padus), rote Johannisbeersämlinge (Ribes rubrum).

Es sind auch Sumpfpflanzen, verschiedene Arten von Binsen, wie zum Beispiel Teichbinse (Scirpus lacustris) oder Scheinzyper-Segge (Carex pseudocyperus) und Schilfrohr (Phragmites australis), vertreten.

Die Hauptverursacher der Überwucherung sind hier der gemeine Hartriegel (Cornus sanguineum) und eine Wildform der Brombeere (Rubus fruticosus), die sich hier in der Feuchtzone sehr wohl fühlt. Wie auf den Bildern zu erahnen, kann diese Wildform Triebe bis zu einer Länge von über 3 Metern in einem Jahr erreichen und das Freischneiden mit der Profimotorsense FS 350 von Stihl, kurzzeitig stoppen. Die abgesensten und geschnittenen Pflanzentriebe werden zu Häufen getragen, um den Rückschnitt der Kopfweiden zu ermöglichen.
Die Kopfweiden mit ihren schmalen Blättern passen nicht nur zur Uferflora und zur Feuchtwiese, sondern bieten auch zahlreichen Käfern und Insekten, von denen einige sogar schon auf der roten Liste der gefährdeten Tierarten stehen, Unterschlupf und Nahrung. Schon vor Jahrhunderten wurden die Kronen der Uferweiden bis an die Astansätze zurück geschnitten.

Die abgeschnittenen Triebe fanden vielseitige Verwendung, zum Beispiel zur Korbflechterei, zum Ausflechten von Fachwerkhäusern, zum Anbinden von Obstbäumen und Wein – oder Tafeltrauben, zur Herstellung von Gerätestielen und Holzschuhen. Durch den wiederholten Schnitt entstanden kopfähnliche Verdickungen am Ende der Weidenstämme. Daher stammt der Name.

Zwischen den Aststummeln und Astgabeln bleibt die Feuchtigkeit ständig erhalten und bietet den pilzlichen Infektionen beste Voraussetzungen. Mit der Zeit entstehen Nischen und Höhlen. Das Lebensalter der Bäume verringert sich natürlich. Aber die Fauna wird dadurch gefördert. In dem durch Fäulnis entstehende Mulm finden Käferarten ihre Nahrung, wie zum Beispiel der Weidenbock, der fast schon eine Rarität geworden ist.

Wenn der Stamm zumindest teilweise oder sogar ganz ausgehöhlt, bietet er sogenannten Höhlenbrütern, so zum Beispiel der selten gewordenen Hohltaube Unterschlupf und Nistgelegenheit, ebenso Fledermäusen und kleineren Tieren des Feldes. Heute haben Kopfweiden keine große wirtschaftliche Bedeutung mehr. Der ökologische Nutzen steigt aber immens. Denn mit jeder abgeholzter Kopfweide wird der Lebensraum zahlreicher Käfern, Vögeln und Fledermäusen immer enger. Die Nachzucht der Kopfweiden ist sehr wichtig, da fast jährlich eine ausfällt. Bevorzugte Weidenarten sind Salix alba, Salix viminalis und Salix frangula. Steckhölzer werden einfach in den feuchten Boden gesteckt.

Sogar armdicke Äste, die 1 m tief gesteckt werden, wachsen mit fast 100-prozentiger Sicherheit an. Weidenstecklinge wachsen bei so einer feuchten Wiese schnell und treiben in den ersten Jahren am ganzen Stamm aus. Den Austrieb entfernen wir bis auf die Zweige der Spitze, die bald eine Krone bilden. Im vierten bis sechsten Jahr werden die Triebe und Äste der Krone zum ersten Mal dicht über dem Stammende abgeschnitten. Aus den schlafenden Augen treibt die Weide kräftig wieder aus. Schon bald entsteht der typische Weidenkopf, den viele Insekten und Vögel besuchen und wie bereits erwähnt, sehr gute Nistmöglichkeiten bietet. Die abgeschnittenen Triebe schichten wir zu mehreren Reisighäufen. Darunter können sich seltene Arten von Fröschen, Kröten, Unken, Molchen oder Salamandern verbergen.
Möchten Sie noch mehr über Naturschutz und der Arbeit der Mitglieder des Naturschutzbundes erfahren?

Besuchen Sie die Internetseite des Naturschutzbundes Heilbronn: http://www.nabu-heilbronn.de/

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